Letztes Septemberwochenende 2017: Der Berg ruft!
Auf der Suche nach schönen Orten bin ich schon Anfang des Jahres auf den Wendelstein gestoßen. Der Wendelstein liegt in den Bayerischen Alpen, nahe Rosenheim. Als ich die Fotos vom Berg sah, hat mich die Landschaft sofort in den Bann gezogen. Und das schönste am Wendelstein, man muss ihn nicht selbst besteigen, man kann bequem mit Gondel oder Zahnradbahn bis ca. 100m unterhalb des Gipfels fahren. Für mich war schnell klar, dass ich mich für die Zahnradbahn entscheiden würde. Die Wendelsteinbahn ist eine von nur noch vier aktiv betriebenen Zahnradbahnen in Deutschland und steht unter Denkmalschutz. Sie befährt eine Strecke von 7,66km (davon 6,15km mit Zahnrad) und überwindet innerhalb von ca. 25 Minuten einen Höhenunterschied von etwa 1.200m.
Aber erstmal mußte ich mal hinkommen. Ich entschied mich für den Zug, denn es war Samstag, der Beginn eines langen Wochenendes. Die Autobahnen waren also dementsprechend gut besucht. Aber richtig toll war die Zugfahrt auch nicht. Es gab eigentlich nur zwei Typen von Menschen an diesem Morgen auf dem Weg nach München. Der erste Typus war der, der noch mit einem rießen Rausch im Gesicht direkt von der Wasn aus Stuttgart kam. Der zweite der, der auf dem Weg zur Wiesn nach München war und schon mal kräfig vorglühte. Mein Sitznachbar hätte mir beinahe auf meinen Rucksack gekotzt. War das ein wunderschöner Morgen.
Auf den Weg von München Richtung Rosenheim/Kufstein wurde es dann besser. Das war der Zug der Wanderer. Allesamt mit Rucksack, Bergstiefel und Wandelstöcken ausgerüstet, brachte uns der Meridian in die bayrischen Alpen. Ich verlies den Zug in Brannenburg und machte mich auf den Weg zum Talbahnhof der Wendelsteinbahn. Es ist ein gutes Stück zu laufen (etwa 3km einfach), aber es geht an einem kleinen Flüsschen entlang und man hat immer einen schönen Blick auf die Landschaft und auf die Berge.
Am Talbahnhof angekommen ging es auch schon gleich los. Normalerweise fährt die Wendelsteinbahn nur einmal pro Stunde, aber an dem Tag war doch einiges los, da fuhr der Zug halbstündlich.
Die ersten 10 Minuten fährt die Bahn noch relativ eben durch die herbstlich einfärbten Wälder am Fuße des Wendelsteines. Dann gewinnt sie doch sehr schnell an Höhe und man erhascht die ersten Blicke ins Tal hinab. Nach den beiden Mittelstationen wird die Landschaft kahler, wir sind oberhalb der Baumgrenze anbelangt und die Bahn passiert einige Tunnel. Nach dem letzten Tunnel geht ein Raunen durch den Zug. Die Aussicht von oben ist unbeschreiblich schön. Ich hab aber auch einen schönen Tag erwischt. Die Sicht lag bei etwa 100km.
Der Bergbahnhof auf den Wendelstein liegt auf 1.700m. Auf den 1.838m hohen Gipfel führt ein Fußweg über Stufen nach oben.
Die folgenden Bilder entstanden auf dem Panoramaweg einem Rundweg rund um den Gipfel mit ca. 2km Länge. Der Weg ist sehr felsig und teilweise recht steil. Man muss schon einigermaßen trittsicher sein. Ich bin das ja eigentlich nicht, drum hab ich auch 90 statt der angegebenen 50 Minuten für diesen Rundweg gebraucht. Aber der Ausblick auf die Landschaft war es definitiv wert.
Mein Rückweg war der gleiche wie der Hinweg, mit der Zahnradbahn ins Tal hinab, zu Fuß zurück an den Bahnhof in Brannenburg und via München zurück nach Hause. Wenn man ein wenig mehr erleben möchte, kann man aber auch mit der Gondel zurück nach unten fahren und mit dem Wendelstein-Ringbus zurück nach Brannenburg oder nach Bayrischzell auf den Bahnhof fahren. Falls man ein Bergwander-Fan ist, gibt es auch schöne Wanderwege zwischen den Mittelstationen der Bergbahn und dem Gipfel. Aber mir Flachlandtiroler sind die Wanderwege dort definitiv zu anstrengend.